Nachdem sich mein gerooteter Smart-TV auch nach dem neusten Update noch gut anfühlt, will ich kurz berichten, wie es dazu kam.
Ich war eigentlich schon sehr lange eher ein Freund von eigenen HTPCS mit Kodi darauf. So ließ sich die eigene Mediensammlung mit einem großen Monitor eigentlich schon seit fast einem Jahrzehnt immer komfortabel nutzen und vom Sofa aus bedienen. Aber zugegeben ist das seit etlichen Jahren schon und in Zeiten von streaming zunehmend sinnloser. Denn in dem Zusammenspiel fühlte sich Kodi für mich leider immer ein bisschen wie ein hack an und die Akzeptanz in Familie war eher nur so mäßig. Komfort und Einfachheit waren zugegeben nicht immer gegeben und das Android Tablet mit der App des Streaminganbieters dann doch einfacher genutzt. Und öfters gingen Erweiterungen auch kaputt, weil Dienste ihre Protokolle änderten usw. …

Lange hatte ich mich deshalb vor einem Smart-TV (mit quasi einem integrierten Rechner) und eigenem Betriebssystem gesträubt. Die Geräte sind ja generell nicht unumstritten, denn sie beobachten die Mediennutzung intensiv und reichern damit Werbeprofile zu den Nutzern an. Gleichzeitig sind die Geräte bereits ab Werk ordentlich mit kommerziellen Diensten und Werbung zugekleistert und der Zugriff ist wirklich sehr abgeschottet. Tja und wenn es dann keine Updates mehr gibt, gäbe es mal wieder Elektroschrott …
Bei LG nennt sich das Betriebssystem WebOS und bindet ein komplettes Ökosystem des Herstellers an. Das ist zum einen der eigene AppStore für WebOS-Anwendungen der Inhalteanbieter bis hin zu den andockenden Smarthome-Geräten des Herstellers. Natürlich darf man auch als einfacher Entwickler solche HTML5-Apps beitragen und über den Store verbreiten. Für die großen Streamingdienste gibt es hier auch immer eine offizielle App und dazu noch viele 0815-Spiele. Doch leider werbefreie Player für Youtube, … fehlen ebenso, wie der Zugriff auf alternative Mediatheken wie media.ccc.de. Gerade der erste Punkt führte bei mir zum dringenden Wunsch, hier mittels rooting und alternativer Apps den unerträglichen Werbemüll loszuwerden …
Denn generell ist das OS auch als Open Source im Quellcode frei verfügbar, als normaler Nutzer darf man aber nichts wirklich tief in das Gerät einsteigen, dazu muss man einen (zeitlich befristeten) Entwicklerzugriff beantragen. Und dann müssen sich alternative „homebrew“ Stores auch ohne Signatur von LG in dem System installieren dürfen. Gott sei Dank, geht das bei diesem (und wohl den meisten TVs?) ohne Löten und ist damit deutlich einfacher, als etwa [bei meinen Routern].
Eine gute Übersicht, welche Methoden für das eigene Gerät funktionieren können, bietet cani.rootmy.tv und auch die Homebrew Webseite. In meinem Fall musste ich nur ganz regulär den Entwicklermodus freischalten und per SSH ein Shellskript ausführen. Damit richtet sich der Installer für immer ein und nach einem Neustart hat man den WebOS homebrew Channel als App. Darüber kann man nicht nur die gesuchten Apps wie Youtube (werbefrei) oder ccclib installieren, sondern erhält auch Mediaclients wie Jellyfin, tvheadened und sogar Kodi. Außerdem Apps für Ambientlights, das obligatorische Doom und wer Konsolenspiele spielen will, wird sich über Retroarch freuen. Allerdings ist dessen Einrichtung auch etwas fummelig 😉
In den homebrew-Einstellungen kann man außerdem tiefergehende Dinge ändern, wie den SSH Server starten, den Rooting-Status abfragen und automatische WebOS-Updates deaktivieren. Da bei mir wie gesagt die Updates bisher das rooting noch nicht rückgängig gemacht haben, habe ich das aber erst einmal weiter aktiviert gelassen.
Mein Fazit ist, dass so ein großes Fernsehbild schon toll ist. Auch die Integration von miracast und Bluetooth machen die Einbindung der Unterhaltungshardware echt easy und umgekehrt lässt sich fix das Tablet etc .anbinden, um Fotos zu zeigen. Und natürlich ist das NAS ebenso einfach angezapft, wie die Streamingportale auch des Öffentlich Rechtlichen Rundfunks 😉
Danke für den Artikel, ich hab auch nen LG als Monitor, daß man den rooten kann, wusst ich bisher nich, iss aber ne interresante info, WebOs, klar, hab ich auch schon herraus gefunden und bei Wayland und in Blogs auch schon hingewiesen, dass man da vielleicht direct apis abgreifen könnte und dann auf Plasma oder eben anderen WM’s benutzen könnte um dann direct zu steuern, aber dass man WebOS rooten kann, ist ne seeeer interresante news und könnte man ja in Plasma und Wayland irgendwie benutzen um vollen zugriff auf den TV zu erhalten über WebOS..
Vielleicht liest hier ein Wayland oder Plasmaentwickler mit, währe ne geile sache.. !
liebe Grüße
Blacky
von der Blackysgate.de
Hi, schön das dir mein Artikel weiterhelfen konnte. Ich bin mir grad noch nicht ganz sicher, ob ich schon ganz verstanden habe, welche APIs du da mit Wayland anzapfen willst. Wenn du da mehr machen willst als mit WebOS Apps, kannst du auf dem Gerät natürllich auch mit GCC, Python, …. hacken. Und fremde Bildschirme könntest du von deinem Laptop per Gnome Network Displays per WLAN verbinden (bei mir klappt das von PopOS aus leider noch nicht). Um da jetzt ein komplett eigenes OS wie Linux mit nem Windowmanager drüber zu bügeln *puuh* da hab ich keine Ahnung wie weit man da kommt und welche Features letzttlich noch unterstützt werden 😉